Vitamin-D-Tabletten: Viermal „Sehr gut“ – das sind die Testsieger bei Öko-Test (2024)

Hamburg. Hohe Dosen und bedenkliche Inhaltsstoffe können Vitamin-D-Tabletten zum Risiko machen. Von 21 Präparaten sind nur wenige unbedenklich.

Ein Vitamin-D-Mangel kommt hierzulande häufig vor, besonders Menschen im Norden leiden im Winter öfter darunter. Auf Dauer birgt es gesundheitliche Risiken, wenn dem Körper langfristig Vitamin D fehlt – etwa für das Immunsystem und die Knochengesundheit.

Um einen Mangel auszugleichen, kommen spezielle Präparate zum Einsatz. Allerdings sollten Sie nicht zu einem beliebigen Produkt aus dem Drogeriemarkt greifen: Das Verbraucherschutzmagazin Öko-Test hat 21 Vitamin-D-Tabletten genauer untersucht und gibt klare Empfehlungen.

Das sind die besten Vitamin-D-Präparate im Test

Vitamin-D-Präparate: Auf die Tagesdosis achten

Wenn dem Körper Vitamin D fehlt, können sich Symptome wie Müdigkeit, Haarausfall und eine Infektanfälligkeit entwickeln. Wer schon einmal oder mehrmals einen Vitamin-D-Mangel hatte, kann die Zeichen richtig deuten und frühzeitig gegensteuern. Allerdings raten Ärzte davon ab, eigenmächtig Präparate einzunehmen, da Überdosierungen ernste Folgen haben können. Dazu gehören Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen:

„Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle und unter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Status erfolgen“, erklärt Martin Smollich vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gegenüber Öko-Test. Wer seinen Vitamin-D-Spiegel nicht beim Arzt bestimmen lässt, sollte nur zu geringen Tagesdosen greifen, um gesundheitliche Folgen abzuwenden: „Tägliche Tabletten mit 800 bis 1.000 IE [sind] praktisch ohne Risiko“, so der Experte.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, dass bei einer eigenmächtigen Einnahme von Vitamin D von bis zu 20 Mikrogramm täglich „keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen“ zu erwarten seien. Das entspricht 800 internationalen Einheiten (I.E.).

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Von Kai Wiedermann

Für wen sind Vitamin-D-Tabletten sinnvoll?

Zwischen 80 und 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs kann unser Körper selber decken: Mithilfe von UV-B-Strahlen bildet die Haut das Sonnenvitamin und speichert es im Fett- und Muskelgewebe als Reserve ein. Lebensmittel mit Vitamin D tragen hingegen 10 bis 20 Prozent bei.

Wer im Sommer täglich Zeit im Freien verbringt, muss in der Regel keinen Mangel im Winter befürchten: Zwischen November und Februar ist die UV-B-Strahlung laut Robert Koch-Institut (RKI) so schwach, dass der Körper kein Vitamin D herstellen kann. Die über den Sommer aufgebauten Depots stellen dann die Versorgung im Winter sicher.

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Einige Risikofaktoren beeinträchtigen allerdings sowohl die körpereigene Bildung des Vitamins als auch dessen Speicherung. Dazu gehören unter anderem chronische Magen-, Darm- und Leber-Erkrankungen und ein höheres Alter. Der Grund: Die mit den Jahren immer dünner werdende Haut bildet weniger Vitamin D.

„Auch Veganer und Vegetarier haben oft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel“, erklärt Smollich gegenüber Öko-Test. „Woran das liegt, ist bisher noch nicht geklärt, denn über die Nahrung kommt ja nur ein vergleichsweise geringer Anteil“. Für die Risikogruppen empfiehlt der Experte ebenfalls tägliche Tabletten mit 800 bis 1.000 I.E. nach ärztlicher Abklärung.

Vitamin-D-Tabletten im Test: Das sind die besten

Öko-Test hat zuletzt im August 2018 Vitamin-D-Präparate getestet. Das ist zwar bereits länger her, allerdings sind alle Produkte heute noch im Handel erhältlich. Zudem haben die dem Test zugrunde liegenden Bewertungskriterien nicht an Gültigkeit verloren. Die Experten untersuchten fünf rezeptfreie Arzneimittel und 16 Nahrungsergänzungsmittel unter folgenden Gesichtspunkten:

  • Tagesdosis: Laut BfR liegt die Höchstgrenze für eine Tagesdosis Vitamin D bei 20 µg oder 800 internationalen Einheiten –das ist die Maßeinheit für die Wirkung bestimmter Stoffe.
  • Inhaltsstoffe: Darunter fällt etwa die Art des verwendeten Vitamin D. Unser Körper bildet Vitamin D3, das auch in einigen tierischen Produkten steckt. In Pflanzen kommt hingegen nur Vitamin D2 vor. Dieses stellt zwar für Veganer und Vegetarier eine Alternative dar, ist aber weniger wirksam als Vitamin D3. Inzwischen gibt es auch vegane Vitamin-D3-Präparate auf pflanzlicher Basis.
  • Weitere Inhaltsstoffe: Vitamin-Präparate können bedenkliche Zusatzstoffe enthalten, etwa Farb- und Geschmacksstoffe.
  • Wirksamkeitsbelege: Im Beipackzettel sollten keine Aussagen zu gesundheitlichen Zusammenhängen stehen, die nicht belegt sind. Dazu gehört zum Beispiel die Behauptung, dass ein Mangel an Vitamin D mit Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sei.

Das Ergebnis von Öko-Test ist eindeutig: Neun Nahrungsergänzungsmittel fallen durch, die restlichen bekommen nur die Note „Befriedigend“. Das Verbrauchermagazin weist darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln zählen und daher nicht zur Behandlung eines Vitamin-D-Mangels gedacht seien.

Dafür kann Öko-Test aber alle fünf getesteten Arzneimittel empfehlen –allerdings nur, sofern ein Mangel ärztlich festgestellt wurde. Die Testsieger im Überblick:

Hinweis: Für spezifische Hinweise zur Anwendung oder mögliche Nebenwirkungen sollten Sie die Packungsbeilage vor der Einnahme der Tabletten lesen und den Rat eines Arztes oder Apothekers einholen.

Dekristol 1.000 I.E. Tabletten mit Vitamin D3

Vitamin-D-Tabletten: Viermal „Sehr gut“ –das sind die Testsieger bei Öko-Test (2)

Dekristol 1000 I.E. Tabletten werden zur Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-D-Mangelzuständen eingesetzt. Jede Tablette enthält 1000 Internationale Einheiten (I.E.) des Wirkstoffs Colecalciferol (Vitamin D3).Die Anwendung ist in niedriger Dosierung für die tägliche Einnahme vorgesehen. Bei Einhaltung der empfohlenen Tagesdosis gelten die Tabletten als gut verträglich.

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Vigantol 1.000 I.E. Vitamin D3

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Vigantol 1.000 I.E. Vitamin-D3-Tabletten sollen bei der Vorbeugung von Vitamin-D-Mangelzuständen helfen und bei der Behandlung von Knochenschwund (Osteoporose) unterstützen. In jeder Tablette stecken 1.000 I.E. Vitamin D3, wobei sich die Tabletten halbieren lassen. Dies ermöglicht eine flexible Dosierung, insbesondere wenn eine geringere Tagesdosis von 500 I.E. Vitamin D erforderlich ist.

Vitagamma 1.000 I.E. Vitamin D3

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Vitagamma 1000 I.E. Vitamin D3 wird für Personen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben oder bereits an einem Mangel leiden. Die empfohlene Dosierung richtet sich nach dem individuellen Bedarf. In der Regel wird jedoch täglich eine Tablette mit 1.000 I.E. Vitamin D3 eingenommen. Da sich die Tabletten halbieren lassen, kann die Tagesdosis problemlos auf 500 I.E. reduziert werden.

Ein Pluspunkt ist, dass Vitagamma 1.000 I.E. frei von Laktose, Gluten sowie künstlichen Farb- und Konservierungsstoffen. Für Menschen mit entsprechenden Unverträglichkeiten ist das Präparat daher besonders gut geeignet.

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Calcium-Sandoz D Osteo 500 mg/1.000 I.E

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Calcium-Sandoz D Osteo 500 mg/1.000 I.E. ist ein Kombinationspräparat, das speziell zur Unterstützung der Knochengesundheit entwickelt wurde. Jede Tablette enthält 500 mg Calcium und 1.000 I.E. Vitamin D3, die beide eine wichtige Rolle im Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen spielen.

Dieses Präparat eignet sich vor allem für Menschen mit einem erhöhten Bedarf an Calcium und Vitamin D, etwa bei Menschen mit einem höheren Alter oder Osteoporose. Die zuckerfreien Brausetabletten lassen sich leicht in Wasser auflösen und werden in dieser Form schnell vom Körper aufgenommen.

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Hevert Vitamin D3 Tabletten

Vitamin-D-Tabletten: Viermal „Sehr gut“ –das sind die Testsieger bei Öko-Test (10)

Auch in den Vitamin-D-Tabletten von Hevert sind jeweils 1.000 I.E. Vitamin D3 enthalten. Die Tabletten sind teilbar und ermöglichen eine flexible Dosierung. Die Tabletten enthalten Lactose-Monohydrat und Saccharose als Hilfsstoffe. Personen mit Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Zuckerstoffen sollten vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren.

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Von Kai Wiedermann

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